Kardiologie

Gestern hatte ich den Termin in der Kardiologie. Dazu hatte mir der Anästhesist geraten, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass mein Herz ab und an ein wenig zickt.

 

Das erste, was mir in der Praxis auffiel, waren die Arzthelferinnen. 3 davon – und alle, ohne Ausnahme, auffallend schmal, zierlich, klein und hübsch.

Oi. Gut, kennen wir also bereits die Vorzüge des Chefs. 😀

 

Erst wurde mein Blutdruck gemessen – 130/80, also für meine Verhältnisse ziemlich hoch, was vermutlich an den Medikamenten genauso wie am Wetter lag. Und vielleicht an dem schwarzen Tee und dem Energy Drink davor…

Danach ein Kurzzeit-EKG. Die Stellen, an denen die Saugnäpfe waren, sieht man immer noch -.-

 

Kurz warten, ab zu einem der Ärzte. Gespräch über das ganze Theater. Er war recht sympathisch, fragte ein paar Dinge. Dann wurde Ultraschall gemacht.

Ergebnis: alles in Ordnung, kein Mitralklappenprolaps, keine Unregelmäßigkeit oder sonstiges. Nur ein Teil zog wohl ein wenig nach – auf dem Bildschirm sah es aus wie ein Strich mit einer Wölbung nach unten, die zwar fröhlich dahin pulsierte, aber einen Bereich von sich nachzerrte.

 

Allerdings war die Aktion eh sinnlos, denn seit ich das Gabapentin nehme, hat sich mein Herzschlag extrem verändert. Ich spüre es viel weniger als davor und wenn, ist es praktisch immer regelmäßig. Der Arzt erklärte mir, dass das vermutlich von der höheren Geschwindigkeit käme – wenn das Herz recht langsam geht, passierten häufiger Extrastyolen. Also wieder ein Punkt für das Gabapentin, medizinisch gesehen.

 

Aber um ehrlich zu sein, so lächerlich wie das jetzt vermutlich klingt, ich vermisse es schon ein wenig. Das Klappern, wenn der Takt wieder gewechselt wird; der 32stel, der vor dem richtigen Schlag kommt, wenn es protestiert und betont, eigentlich keine Lust für den Mist zu haben; die wilde Revolution, wenn es sich unbeachtet fühlt.

Als hätte mein Herzchen beschlossen, sich zurückzuziehen und nur noch still und leise von irgendwo da innen seinen Teil zu übernehmen und alles andere zu ignorieren. Hm.

Kurzes Update: Gabapentin

Heute wieder ein Termin bei der Schmerzambulanz. Inklusive neuem Rekord – 1,5h warten. Gut, dass ich immer ein Buch dabei habe…

 

Kurze Besprechung, was derweil alles so passiert war. Ergebnis: weiter normal hochstufen, neues Rezept bekommen. Und die Empfehlung, während dieser Zeit vorsichtshalber das MRT alle 3 Monate durchzuführen und nicht alle 6 Monate.

Jetzt muss das nur noch mein Lieblingsneuro absegnen…

 

(Und weil wir gerade am aktualisieren sind – wir haben immer noch keine Tür in der Wand. Hmpf.)

Wenn atmen weh tut…

was dann?

Zur Zeit ist es immer häufiger so, dass die kleinen Knorpel in Streik treten – sie bleiben sitzen, obwohl sie eigentlich mitgehen sollten und das kann problematisch werden.

 

Das erste Mal, dass ich da Probleme bekam, war vor knapp 7 Jahren, als ich auf einem Festival in den Druck der Menge geriet, als ein paar Idioten meinten, einen abgesprochenen Pogo zu veranstalten. Damals klappte die rechte Seite einfach ein paar Zentimeter nach innen. Etwas ungewohnt, und die Lunge muss sich auch erst daran gewöhnen, aber es ging und in den Jahren glitten sie auch ein wenig zurück. Man sieht zwar immer noch, dass es nicht mehr gleichmäßig ist, aber es ist nicht mehr so schlimm…

 

Das zweite Mal ging mir eine der 10ten Wirbel flöten. Ganz eklig, alles entzündete sich und drückte auf einen Nerven. Ein genialer Orthopäde (der inzwischen leider in Rente ist), schaffte es, mir den Rippen wieder einzurenken (und gleichzeitig 5 oder 6 Wirbel, ich hätte ihn umknuddeln können, so dankbar war ich ^^).

 

Dieselbe Rippe meldet inzwischen immer häufiger Schmerzen durch, aber nicht durch ausrenken, sondern weil sich der Bereich am ehesten entzündet, der Wirbel ist nämlich fast durchgehend schief.

 

Jetzt kommt das neueste Kapitel: die Knorpel, die am Brustbein anschließen. Ich weiß nicht mal, ob sie „richtig“ ausgerenkt sind, vermutlich aber nicht. Eher leicht subluxiert oder einfach nur von den kleinen Bewegungen überreizt und dementsprechend entzündet.

 

Nur – was macht man da? Hat da zufällig jemand Erfahrung?  Bezweifle irgendwie, dass man da irgendwas machen kann. Also ignorieren, wie so vieles. Es nervt.

 

 

Quelle: http://www.medizinfo.de/orthopaedie/images/brustkorb.jpg

Tafel e.V.

Nachdem ich ja zu der unteren Gruppe der sozial und wirtschaftlich benachteiligten Gesellschaft Deutschlands gehöre, darf ich an der Tafel e.V. teilhaben.

 

Mit dem Gedanken habe ich mich schon eine Weile rumgeschlagen. Unsicherheit, Scham, das Gefühl von Aufgeben. Aber die Vernunft hat gesiegt und so habe ich mich ein wenig erkundigt.

 

Nachdem ich rausgefunden hatte, dass es in unserer Stadt mehrere Tafelangebote gab sowie einen Hauptteil, habe ich letzteren besucht und dort eine Berechtigung erhalten, nachdem ich nachgewiesen hatte, dass ich Grundsicherung erhalte.

 

War natürlich schon aufgeregt, als ich das erste Mal die Tafel in meinem Stadtteil aufsuchte. Dazu kam, dass das direkt bei einer Kirche stattfindet und Christen machen mich nun mal grundsätzlich misstrauisch, kein Wunder, gehöre ich ja praktisch der Gegenseite an (hab ich erwähnt, was passierte, als ich mich neulich im Zug vor eine Nonne setzte? Sie knallte wütend gegen den Sitz und ging… Oo Ob das ihrem Gott wohl gefallen hat? ^^).

 

Kaum war ich da, wurde ich bereits angesprochen. Von einem Mann mittleren Alters, dem Geruch und Aussehen nach vermutlich Alkoholiker. Sehr nett und freundlich, fragte mich gleich aus und erzählte, wie es dort lief:

Man ging in den Raum und zog dort Nummern. Je nach Tag wurde von vorne oder von hinten abgezählt – so wurde ausgeschlossen, dass es um möglichst langes Anstehen oä geht und jeder immer die gleiche Chance hat. Dabei hat alles seine Vorteile: Die Leute, die am Anfang aufgerufen werden, haben noch eine größere Auswahl und natürlich eine geringere Wartezeit.  Die, die am Ende dran sind, haben den Vorteil, oft mehr mitnehmen bzw auswählen können, denn dann ist es kalkulierbarer, dass alle genug bekommen.

 

Also aufgerufen worden, rein. Dort zahlt man symbolisch 1,50 Euro, zumindest hier. Danach sucht man sich aus, was man gerne hätte und bekommt dann selbiges gegeben. Wobei dabei auch geklärt wird, ob derjenige nur für sich alleine Essen braucht oder auch für eine Familie.

 

Was es gibt ist natürlich unterschiedlich, wobei meist Obst, Gemüse, Eier, Joghurt und Brote immer dabei sein. Ab und an auch Süßigkeiten oder Fertigsachen.

 

War inzwischen zweimal dort und ich muss sagen, mir gefällt die Idee. Die Leute, die dort sind, sind sehr unterschiedlich. Letztes Mal habe ich mich zb sehr gut mit einer jungen Frau unterhalten, die mit ihrem jungen Golden Retriever da war. Andererseits ist mir ein Mann aufgefallen, der sich das Warten mit immerhin geschätzt 0,3l Schnaps versüßte….

 

Vom Essen her rentiert es sich, ich erspare mir locker die Hälfte der normalen Kosten, wenn nicht noch mehr; und es könnte auch alles sein, wenn ich mehr Platz im Tiefkühlbereich hätte ^^ Ähm… und auch, wenn ich kochen könnte ^^ Hab mir letztes Mal sogar Kartoffeln mitgenommen. Allerdings hab ich noch nie in meinem Leben Kartoffeln gekocht 😀

 

Aber es ist auch ein komisches Gefühl. Neulich eine Bekannte in der StraBa getroffen, die vermutlich nächstes Semester ihr Diplom hat. Und ich? Bin älter und hab gar nichts. Hm.

Gabapentin – die ersten Tage

Puh. So langsam wird es besser…

 

Die letzten Tage waren nicht so prickelnd. Ständig schwindlig; äußerst unsympathische Kopfschmerzen, die teilweise ziemlich der Migräne ähnelten; schrecklich viel Hunger; erstaunlich aggressive Phasen; zwischendurch sogar einmal ein kleiner Ausschlag, der richtig fies gejuckt hat.

Gemeinerweise auch immer wieder eine Müdigkeit, die ziemlich der der Chemozeiten bzw Fatigue glichen, das weckte unangenehme Erinnerungen.

 

Seit gestern zeigt sich allerdings eine deutliche Verbesserung. Kann sein, dass das daran liegt, dass ich jetzt 3x am Tag das Zeugs nehme, vielleicht hat mein Körper nicht so arg auf das Medikament an sich reagiert, sondern fand es so sympathisch, dass er gemotzt hat, als es auf einmal weniger wurde bzw der größte Teil abgebaut war… Oder er hat sich einfach daran gewöhnt, ich weiß es nicht.

Aber momentan geht es wirklich ganz gut. Zwar immer noch recht müde und ständig hungrig, aber die Kopfschmerzen haben deutlich nachgelassen, teilweise sogar ganz weg, ich sehe auch nicht mehr ständig schwarz, wenn ich zu schnell aufstehe etc. Gefällt mir. 😀

Gabapentin – erste Nebenwirkungen

Heute war die erste Steigerung auf zwei Tabs = 200mg Gabapentin.

 

Die Nebenwirkungen sind auf jeden Fall nicht zu übersehen… Ich bin schrecklich müde (habe sogar 2 Nächte lang jeweils 5-6h durchgeschlafen, ein Weltwunder…) und ich habe Hunger. Ständig. Kann es nicht einfach mal andersrum sein?? Fehlt mir gerade noch… (hab ich erwähnt, dass sich meine Schilddrüse inzwischen halbiert hat?) -.-

 

Nebenbei ständig Wasser in den Beinen oder Schwellungen, keine Ahnung, warum ausgerechnet das. Und ab und an Zittern. Bissl Husten – ich hoffe, ich bleibe gesund… Und ich gewöhne mich schnell an das Zeugs…  und bald, denn laut Internet wird es auf 1200 – 3600mg gesteigert…

Reale Welt…

Depressive Leute sehen die Welt realistischer.

Sagt man.

Wurde nachgewiesen.

Sehen sie sie deshalb realistischer, weil sie depressiv sind?

Oder sind sie vielmehr depressiv, weil sie die wahre Welt sehen…

Schmerztherapie: Gabapentin

Vor zwei Wochen war ich das erste Mal bei einer Schmerztherapieberatung. Nachdem ich gefühlte 698 Blätter mit allen möglichen und unmöglichen Fragen ausgefüllt hatte, wurde mir eine ganze Menge Blut abgezapft und joa, heute war ich wieder dort.

 

Ergebnis: Blutwerte sind eigentlich alle ganz ok, Erythrozyten sind zu wenig, aber nicht dramatisch; irgendwas ist zu hoch (Kommentar des Arztes: ach, des is so neues Zeugs, des kenn ich gar net… :D), aber prinzipiell alles ok.

 

Deshalb werden wir jetzt den ersten Versuch wagen: Gabapentin.

Dabei handelt es sich um ein Mittel, das bei Epilepsie sowie bei peripheren neuropathischen Schmerzen eingesetzt wird. Bei Gelenken genauso wie bei Tumoren. Sozusagen Volltreffer in meinem Fall.

 

Scheint wohl auch allgemein beliebter zu sein und inzwischen den Vorgänger Carbamazepin abzulösen. Dabei scheint nicht nur seine Wirksamkeit, sondern auch die Tatsache, dass die Leber dabei nicht geschädigt wird, den Vortritt zu begründen.  Desweiteren kann es auch mit Chemo sowie andere Begleitmedikationen angewendet werden.

 

Gut, kommen wir zu den Nebenwirkungen… Das größte Problem scheint Schwindel und Schläfrigkeit zu sein. Aber auch Benommenheit, Müdigkeit, Koordinationsprobleme und Virusinfektionen stehen unter sehr häufig…

Ansonsten kommen häufig Gewichtsveränderungen vor sowie vermehrt Aggressivität.

 

Puh. Ich bin gespannt. Vor allem, ob mein Immunsystem das mitmacht. Ich hoffe….

Am Anfang werde ich wohl hauptsächlich Nebenwirkungen haben und sonst nicht viel, da wir die Dosis alle 3 Tage steigern. Ich lass mich überraschen…

 

Wen mehr interessiert: hier ist ein Artikel darüber

 

 

Ansonsten soll ich mir noch einen Termin beim Kardiologen ausmachen. Hatte nebenher meine Herzrhythmusstörung erwähnt, er fragte genauer nach und als ich erwähnte, dass die seit der Chemo deutlich stärker geworden ist und unter bestimmten Umständen, die natürlich niemals sowas wie Kaffee, Stress, Alkohol oder durchzechte Nächte betreffen, ziemlich eklig wird, meinte er, es wäre ihm ganz lieb, wenn ich es überprüfen lassen würde, eventuell unter Belastungs- und/oder Langzeit-EKG.

Chaos-WG…

Hab ich nicht schon ein paarmal erwähnt, dass unsere Vermieterin nicht unbedingt geschaffen für solche Tätigkeiten ist?

 

Ihre neueste Aktion. Die Balkontür. Bin ich froh, dass wir gerade Sommer haben…:

 

 

Kleiner Tip – erst messen. Dann Tür bestellen.