Fast schon vernünftig….

… bezeichnete mich eine Freundin neulich.

Weil ich jetzt im September doch nicht mehr zu einem Festival mit 3 Übernachtungen im Zelt gegangen bin. Weil ich ab und an auf die Vorsicht höre.

Aber natürlich nur ab und an, ich will doch nicht auf einmal erwachsen werden 😉

Was sich gerade wieder zeigt. Habe die erste Sitzung meiner nächsten Tätowierung hinter mir….. *freudestrahlend rumhüpf*

Ok, verstehen wahrscheinlich auch nur die, die selbst so ein, zwei Tätowierungen haben. ^^ Aber ohne Mist, sowas ist einfach toll… Wenn auch ein wenig schmerzhaft. 😀 Oder auch sehr schmerzhaft. Je nachdem, wo die Tinte hinkommt, wie lange man ruhig bleiben muss etc…

Nun ja. 4 Stunden hat es diesmal gedauert – für die Outlines. Bin mal gespannt, wie lange es insgesamt dauern wird  – bin zwar nicht soooo groß, aber ein Rücken gibt doch eine ganze Menge Platz…

 

 

Aber was die Vernunft angeht – gerade in Anbetracht der Mitleser, die sich selbst mit der Frage beschäftigen, ob eine Tätowierung während einer Chemo sinnvoll ist:  prinzipiell eher – NEIN.

Eine Tätowierung ist nichts anderes als eine Verletzung. Wie stark diese ist, ist abhängig von dem Ort, der Größe, ob Farbe oder nur schwarz etc. Der Körper ist aber durch die Chemo eh schon fertig genug.

Warum ich es dann doch gemacht habe:

  • ist nicht meine erste Tätowierung, weiß also, wie schnell das bei mir verheilt etc.
  • von allen Chemoarten ist es eine der ‚harmlosesten‘ (soweit man das sagen kann), vor allem in einer so niedrigen Dosis wie bei mir
  • meine Blutwerte waren alle komplett in Ordnung, vor allem die Leukos und Thrombos, die hierfür entscheidend sind
  • habe es auch vorsichtshalber mit einer Ärztin abgesprochen. Die mir zwar natürlich davon abgeraten hat (bzw. ja schon rein juristisch abraten musste), aber mich auch nicht gerade panisch mit Argumenten erschlagen hat

Ich sehe immer wieder an den Suchwörtern, wie Leute gerade danach googlen. Tätowierungen können einen emotional ziemlich motivieren, man kann sich dadurch ausdrücken; ausleben, was man fühlt. Sich selbst als Belohnung gönnen. Was auch immer. In den meisten Fällen würde ich es nicht empfehlen. Eher sagen, man verschiebt es auf die Zeit nach der Chemo, wartet, bis sich der Körper wieder vollständig erholt hat.  So oder so, falls ihr euch dazu entscheidet, solltet ihr das auf jeden Fall mit einem Arzt absprechen, Blutwerte kontrollieren und natürlich auch mit dem Tätowierer besprechen…

Filmende?

… bevor es angefangen hat?

So ähnlich. Zumindest für mich bzw für alle Akteure. Heute habe ich die letzten Bilder abgeschickt. Jetzt heißt es warten. Bis sich irgendwann zeigt, was aus all den Stunden und Tagen in ein paar Minuten gequetscht wird.

Und dann: wie viele Leute werden das wohl ansehen? Gibt es Kommentare darüber? Kritik?

 

Ich muss zugeben, das macht mich schon ein wenig nervös. ^^

Wohl bekomm’s….

…oder auch nicht.

Mein Magen hat sich in letzter Zeit nicht so wohl gefühlt. Und protestiert. Durchgehend. -.-

Gut, während der Chemotherapie ist das auch kein Wunder. Diesmal war es aufgrund der höheren Dosis schlimmer als bei dem ersten Zyklus, aber damit kann ich leben. Sind ja nur 5 Tage. Problematisch wurde es, als diese 5 Tage vorbei waren und es immer noch nicht besser wurde….

Mir war durchgehend schlecht, Magenkrämpfe ohne Ende, schmerzhaft… Irgendwann gab ich auf und ging zum Arzt, der mir Pantoprazol gab, ein säurehemmendes Mittel, das wohl in solchen Fällen sehr gerne verschrieben wird. Es wirkte auch recht schnell und somit konnte ich nach 8 Tagen das erste Mal wieder ‚richtig‘ essen. Was auch ziemlich nötig war, hatte derweil Probleme mit meinem Kreislauf, konnte kaum noch vernünftige Sachen machen.

Leider merkte ich auch sehr schnell heftige Nebenwirkungen. Laut Internet vertragen viele diese Tabletten ohne Probleme, bei mir hat das nicht so geklappt… Zwar ging es jetzt meinem Magen wieder gut, dafür aber dem Rest nicht. Ziemlich heftige Gelenks- und Kopfschmerzen, Müdigkeit, war teilweise richtig weggetreten. Selbst mein Verhalten war anders als sonst. Habe es lieber wieder abgesetzt und so langsam fühle ich mich wieder halbwegs normal… Ich hoffe nur, mein Magen fängt jetzt nicht wieder das Zicken an…

Temodal 2, Zyklus 2

Der erste Zyklus war überstanden und die Blutwerte danach sogar besser als gedacht. Die Thrombos waren mit fröhlichen 180 komplett im Normalbereich. (Beim tippen war Karl mit 165 dem am nähesten – und ich am weitesten entfernt… :D)

Nur die Bilirubinwerte waren ein ganz klein bisschen zu hoch – nicht mal ansatzweise riskant, muss aber weiter beachtet werden, da das vermutlich von dem Medikamentenmix kommen wird. (Bilirubin entsteht beim Abbau der roten Blutkörperchen und deutet auf die Galle hin.)

 

Also ging es los zum zweiten Zyklus. Ein wenig erhöht. Von 240 auf 320 mg. Heute ist der erste Tag nach diesen echt ekligen 5 Tagen und ich fühle mich wieder menschlich… Will heißen, es war wirklich unangenehm. Mir war 5 Tage schlecht (dank Ondansetron alles im Magen behalten), aber angenehm war es nicht. Musste mich dazu zwingen, wenigstens etwas zu essen. Ständig schwindlig. Einen Tag fast nichts gegessen, das war keine gute Idee. Am nächsten Tag auf dem Rückweg vom Arzt fast auf die Straße gekotzt. Das wäre vielleicht peinlich gewesen ^^

Allgemein also nicht so prickelnd… Werde auch nächstes Mal mit den Ärzten besprechen, ob es vielleicht ein anderes Magenmittel gibt, vielleicht klappt es dann besser. Bin auch gespannt, was dann so an Blutwerten raus kommt. Können dann ja wieder ein Raten daraus machen – muss ich mir nur noch überlegen, was der Gewinner bekommt ;D

 

 

Temodal 2, Zyklus 1: Blutwerte

Heute war mal wieder Blutabnahme angesagt, morgen erfahre ich die Werte. Die entscheiden wiederum, ob ich Ende der Woche mit dem nächsten Chemozyklus beginne. Bekanntermaßen ist das die Zeit, in der der Körper am Tief ist. Wenn alles ist Ordnung ist, geht es normal weiter; wenn nicht, wird eine Woche gewartet und der Spaß beginnt von neuem.

Beim Temodal sind es meistens die Thrombozyten, die das alles nicht so prickelnd finden. Der normale Wert liegt zwischen 150 und 400 (-tausend) Thrombos.

Wir könnten ja ein Ratespiel daraus machen – ich tippe auf 120 Thrombos. ;D

Zurück vom Urlaub…

So, da bin ich schon wieder….

Urlaub war richtig toll. Mit dem Wetter hatten wir zwar nur bedingt Glück – ein paar Tage eher kühl und Regen. Und die faszinierendsten Gewitter überhaupt, direkt an der Straße muss es irgendwo eingeschlagen sein. Ewig lauter Schlag inklusive halbem Herzinfarkt, waren draußen am Balkon… Danach gingen die Laternen der Straße nimmer… ^^

 

Einige sehr warme Tage gab es dennoch und das habe ich ausführlichst genossen. Und ja, ich schaffe es immer noch, bei 26 Grad zu frieren. Das geht ganz einfach, wirklich! ;D

 

Wir haben einiges unternommen, ein paar hübsche Ecken angeschaut, aber auch ganz viel Ruhe und einfach die Zeit Zeit sein  lassen. Das hat so richtig gut getan… Zwischendrin hat Paul sich die Mühe gemacht und ist eine ewige Strecke gefahren, um dann mit mir bei einem guten Eis über Gott und die Welt zu diskutieren. =)

 

Jetzt kehrt so langsam der Alltag zurück (bzw würde, wenn ich sowas wie Alltag hätte…), ich bin gespannt, wie es diesen Herbst laufen wird…