Metalfest Loreley

Schön war es. Richtig schön. Urlaub für die Seele…

Bin wie immer normal mit dem Zug los. Recht entspannte Fahrt, wenn man von den üblichen Schmerzen absieht – aber wozu hat man ja das Tilidin… ^^ Hatte davor einen kurzen Kontakt zu einer Internetbekanntschaft gehabt und nachdem sonst niemand dabei war, mich spontan mit demjenigen getroffen. Und bin unerwarteterweise in eine ganze Gruppe von sehr lieben Leuten geraten.

Ich bin es ja gewohnt, andere Leute kennen zu lernen, ich mache das gerne, bin oft unterwegs. Dabei habe ich schon alles mögliche erlebt, von Abweisung bis dämlichen Anmachversuchen bis sehr guten und spannenden Unterhaltungen, an die ich mich teilweise bis heute erinnere. Diesmal war es eine Gruppe, die nicht unbedingt häufig ist. Wurde gleich sehr freundlich empfangen, die Jungs haben mir geholfen, mein Zelt aufzustellen und gleich was zu trinken angeboten. Es war sogar einer dabei, der von meinem ursprünglichen Kaff nur ein paar Kilometer entfernt wohnt, wie man gleich an dem Dialekt erkennen konnte. 😀  Und einer hatte ernsthaft ein Duschzelt dabei. Das war ja so göttlich…

Haben uns gut unterhalten, über alle möglichen Themen. Als ich irgendwann gehen wollte – mir war die Lautstärke zu arg und bekam Kopfschmerzen davon – haben sie sogar für mich leiser gedreht, obwohl sie mich doch erst ein paar Stunden kannten…

Das Wetter war größtenteils gut, bisschen zu viel Regen, aber nicht dramatisch und gerade im Vergleich mit dem letzten Festival war ich nur noch glücklich, bin ich doch so ein Frierviech… Die Bands waren super, die Technik bzw Einstellung war im Vergleich zum letzten Jahr deutlich besser und diesmal gab es sogar sowas wie Securitys. Zwar nicht perfekt, aber gut. Einziger Kritikpunkt ist, dass sie nicht mit Funk ausgestattet waren, sodass bei einem gestürzten Mädel die Securitys nicht etwa einen Sani rufen konnten, stattdessen haben sie einen Besucher geschickt – wozu sind sie dann überhaupt da..?

 

Als ich am Ende zusammen gepackt hatte und schon fast unterwegs war, sah ich ein Wohnmobil mit einem mir bekannten Kennzeichen… Fragte spontan nach und die Jungs haben mich mitgenommen. Bisschen gequatscht und so, war ganz angenehm. Am Ende haben sie mich sogar vor die Haustür gefahren… Ein toller Luxus, erspart mir das doch einiges an Zeit und Schmerz… Auch haben sie sich geweigert, Geld für das Benzin, wie eigentlich üblich, zu nehmen. Haben mir stattdessen noch ein paar Dosen Bier in die Hand gedrückt, warum auch immer. ^^

 

Alles in allem hat es einfach gut getan. Ich liebe Festivals… =)

 

MRT und so…

Diese Woche war mein MRT. Wie immer hin, ein wenig gewartet und mit den Schwestern gequatscht, aufgerufen worden. Runter, auch hier geplaudert – Stammkunde eben. ^^ Dann ins MRT. Wie immer eine Mischung aus Nervosität, Resignation und vielen Gedanken.

Nachdem ich wieder rausklettern durfte, wurde ich automatisch nervös. Das stille Nicken von dem Arzt dort fehlte – vielleicht war er einfach in der Mittagspause. Vielleicht aber auch nicht.

Wieder hoch und weiter gewartet. Mein Lieblingsneuro war in einer OP, sollte bald fertig sein. Ich hätte auch die Ergebnisse mit einem der anderen Ärzte besprechen können, aber nachdem die alle meinen Fall nicht wirklich kannten und mir die Meinung vom Lieblingsneuro wichtig ist, wartete ich. Prompt lief die OP wohl komplizierter als gedacht und der arme Arzt kam 2, 3 Stunden später raus als gedacht. Derweil hatte ich noch 2 Tassen Tee getrunken und ein halbes Buch aus der Kelewan-Serie von Feist gelesen.

Endlich kam er dann und wir sahen uns die Bilder an. Begeistert waren wir beide nicht… Zwar ließ sich kein wirklicher Wachstum feststellen oder höchstens ein geringer von 1, 2mm – doch in der Mitte vom Resttumor ist ein kleiner, weißer Fleck. Erhöhter Wachstum. Diese beschissenen Zellen hatten beschlossen, sich ein wenig weiter zu entwickeln, um sich mit höherer Aktivität auf den Rest meines Hirns stürzen zu können…

Puh. Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass der Tumor wieder gewachsen war. Ein Zyklus war noch eingeplant, dann hätte ich Ruhe gehabt. Eigentlich hatte ich mir ein Piercing als Belohnung gedacht. Und dann mein Baby, mein Motorrad. Super. So viel zu dem Thema…

 

Noch steht nicht fest, wie es weiter gehen wird. Mein Lieblingsneuro sagt, er operiert dort nicht mehr – zu unsicher, zu hohe Risiken. Er empfiehlt entweder eine Wach-OP in einer anderen Klinik mit Bestrahlung oder nur eine Bestrahlung, eher letzteres. Habe jetzt erstmal der Klinik in Würzburg sowie der in Heidelberg meine MRT-Bilder verlinkt und warte auf eine Reaktion. Ich bin gespannt….

Chemo 2, Zyklus 11

Nicht mehr lange, und ich habe endlich meine Ruhe. Hoffentlich. Ein Zyklus noch.

So langsam geht es mir wirklich auf den Keks. Klar, im Vergleich zu „richtigem“ Chemo habe ich mit der harmlosen Variante echt noch Glück. Aber trotzdem. Ständig irgendwelche blauen Flecken, obwohl die Blutwerte okay sind. Kleinigkeiten tun einfach weh – nicht schlimm, aber einfach da. Zur Zeit auch ewig früh müde.

Mein Magen spinnt – nicht wirklich schlimm, aber immer wieder erzählt er mir, dass er von der Idee des Kopfes nicht so erfreut ist. Was sich auch daran zeigt, dass ich zwei Hosen nicht mehr tragen kann, außer mit Gürtel.

Ganz ehrlich, wenn ich daran denke, wie es den Leuten früher ging, als es noch keine Mittel gegen Übelkeit und das alles gab, da wird mir schlecht…

An sich geht es schon. Nur in der Alltagsbelastung merkt man es. Das kennt ihr bestimmt, wenn ihr den normalen Alltag mit den Tagen direkt nach einer fetten Grippe vergleicht. Man hat nicht so viel Kraft. Ist schneller gereizt. Zieht sich zurück. Etc etc.

 

Wie gesagt, ich will nicht jammern. Aber es geht mir wirklich wirklich auf die Nerven. Ein Zyklus noch… Zumindest, wenn mein MRT in Ordnung ist. Diesen Monat ist wieder Kontrolle… Und vor fast genau einem Jahr wurde das letzte Rezidiv gefunden. Unschöne Assoziationen, die zu dem unschönen Wetter passen. Und dabei mag ich den Juni eigentlich…

Extremefest – wie es so war

Ja, wie war es denn… Hauptsächlich kalt. Wirklich kalt. Seeeehr kalt…

Ich kam an und prompt fing es zu regnen an. War ja irgendwie klar… Habe mich dann bei zwei Mädels untergestellt, die mich dann lieberweise auch eingeladen haben, mein Zelt bei ihnen aufzuschlagen.

Zum Glück blieb der Regen nicht so lange, was aber nichts daran änderte, dass es definitiv nicht das war, was man Sommer nennt. Die folgenden Tage blieben dann auch recht anstrengend, tagsüber war teilweise richtig viel Sonne da, teilweise Regen, nachts war es einfach nur schweinekalt. Wir hatten ernsthaft frühs Frost an den Zelten. Urks. Die erste Nacht war die schlimmste, ich bin mit tauben Zehen schlafen gegangen, mit ungefähr 5 Tshirts und Pullis, 2 Socken und 2 Hosen und als ich aufwachte, waren die Zehen immer noch taub. -.-

2, 3 Meter weiter waren ein paar sehr anstrengende Leute, die es irgendwie lustig fanden, Techno laufen zu lassen. Dasselbe Lied. 2 Stunden lang. Und dann ein anderes Lied für die nächsten 2 Stunden. Arg.

Ansonsten war es wirklich schön, hat gut getan, mal wieder weg zu sein. Weg vom Alltag und den ganzen Gedanken. Die Größe vom Festival war perfekt, klein genug, um noch persönlich zu sein, groß genug, um eine gute Stimmung zu machen.

 

Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass das Wetter bei den nächsten Festivals besser wird…