Bewertung: Nachfrage an die verschiedenen Kliniken

Jetzt muss ich doch mal erzählen, was ich bis jetzt an Erfahrungen bezüglich der Kliniken beim Thema Zweitmeinung und Umgang mit Patienten gesammelt habe…

  • Hohe Warte Bayreuth: da kann ich am meisten zu sagen, weil ich dort seit Jahren bin. Zusammengefasst:
    Pro: Gute Ärzte, die man sich mehr oder weniger auch aussuchen kann; tolle Schwestern/Pfleger (zumindest die auf  ‚meiner‘ Station); nach MRT am selben Tag Besprechung der Bilder (auch nach Wunsch mit dem jeweiligen Arzt, dann aber mit Wartezeit); entspannte Atmosphäre; bei Nachfrage CD mit den MRT-Bildern
    Contra: MRT von relativ schlechter Qualität (uralt…); miserables Essen; PET nicht möglich, Wach-OP nicht möglich -> normale Krankenhaus am Arsch der Welt und deshalb finanziell nicht gerade arg unterstützt
  • Uni-Klinik Würzburg:
    Pro: viele motivierte, junge Ärzte; seit kurzem im CCC; gutes MRT und PET auch für Kassenpatienten machbar
    Contra: teilweise unendlich lange Wartezeiten (auch mit Termin für ein Rezept 2,5 Stunden); kein Kaffeeautomat um die Ecke (*scherz*); jedesmal ein anderer Arzt – mal hat man Glück und mal Pech… hatte schon beide Varianten, von sehr freundlichen, aufmerksamen Ärzten bis arroganten Assistenzärzten *an einen speziellen Freund denk*; schlechte Unterstützung bezüglich Selbsthilfegruppen (Psyche scheint dort an sich ziemlich ignoriert zu werden), eine CD mit MRT-Bildern kostet 15 Euro (!) oder soll vom Hausarzt beantragt werden
  • Uni-Klinik Heidelberg:
    Pro: bekannt für ihre Protonen-Ionen-Bestrahlung und die Qualität der Ärzte/ Beliebtheit bei Studenten
    Contra: Zweitmeinung jedesmal nur nach erneuter Nachfrage und jedesmal auch nur von Assistenzärzten – zwar vom höheren Rang unterzeichnet, aber ich hatte dabei schon 2 deutliche Fehler gesehen…. außerdem 2x umsonst hingefahren… Also deutlich überprüfen.. hatte aber auch schon eine gute Besprechung, ist meist halt wie so oft eine Glückssache
  • Klinik Nürnberg:
    Contra: auch lange Wartezeit; einmal fehlerhafte Anweisung bekommen
    Pro: immer derselbe Arzt zur Besprechung bezüglich Chemo

So. Mehr Kliniken hatte ich noch nicht. Zumindest nicht deshalb. ^^

Und bitte nicht vergessen, das ist nur eine einzige subjektive Meinung, die auch noch an sehr unterschiedliche Bedingungen gebunden ist… So oder so ist jeder Arzt auch nur ein Mensch und jeder Mensch macht Fehler. Ich persönlich achte am meisten darauf, wie aufmerksam sie mit mir umgehen, ihr soziales Verhalten allgemein: schauen sie den Patienten an oder wird nur die Akte beachtet? Wird nachgefragt? Begründen sie ihre Entscheidungen?

Kleine Krankenhäuser sind im Normalfall viel persönlicher; dafür haben große Kliniken bessere technische Möglichkeiten – und mehr Geld für die Ärzte. Was nicht automatisch heißt, dass die Ärzte besser sind, eher, dass sie sich besser verkaufen können. ^^

Was sind denn eure Erfahrungen, gerade beim Thema Hirntumor?

11 Kommentare zu “Bewertung: Nachfrage an die verschiedenen Kliniken

  1. Patrick sagt:

    Na dann muss ich wohl doch mal hier schreiben, habe bisher immer nur mitgelesen :). Also ich bin in Heidelberg untergebracht, nachdem ich in Aachen (wo ich lebe) zwar eine sehr gute OP gekriegt habe, die Neuroonkologie allerdings erst im Aufbau war und der erste Termin nicht so toll war… zwar sehr bemueht, aber viel zu wenig Zeit.

    In Heidelberg fuehle ich mich prima aufgehoben, bin aber auch immer beim gleichen Arzt. Bis ich im MRT liege dauert meist nur ca. 30min., aber auch als mal eines der Geraete ausgefallen ist haben sie alles moeglich gemacht um mich in vernuenftiger Zeit reinzunehmen. Habe halt auch ’ne weite Anreise. Danach dauert es auch meist nur eine halbe Stunde bis ich mit dem Arzt direkt auf die Bilder schauen kann, der sich dafuer und fuer Frage auch alle Zeit nimmt die man braucht, auch wenn er mal selbst im Stress ist, was man meist nicht merkt. Soweit meine Erfahrung.

    Wuensche dir schonmal alles Gute fuer die OP!

  2. Marijela sagt:

    informier dich mal über die uni klinik tübingen. wartezeiten hat man zwar auch aber die onkologische betreuung ist meiner meinung nach sehr gut. war dort sehr oft mit meiner omi. sind auch im ccc.

    hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.

    liebe grüße aus tübingen
    marijela

  3. katerwolf sagt:

    Kuckuck, wollte nur sagen: Bin wieder zurück, im Blogger-Land 🙂
    LG, Katerwolf

  4. Nun, mein Mann ist 2006 in der Uniklinik Köln operiert worden. Wach-OP. Bis auf die Verwaltung dort (zu der Zeit liefen die großen Klinik-Streiks), mit der es ein ständiger Kampf wegen Aufnahme und Termin war, können wir über Behandlung, Ärzte und Pflegepersonal nur Gutes berichten. 2008 (Rezidiv) dann Gewebeprobeentnahme in der Stereotaxie, anschließend Strahlenklinik, danach Neurologie. Wir kennen nur dieses Krankenhaus. Bis heute ist er dort in Behandlung. Mein Mann fühlt sich dort gut aufgehoben. Und ich, als Angehörige, auch.
    Zum MRT allerdings gehen wir zu einer großen radiologischen Praxis in Köln und mit den Bildern dann zum Termin in die Uniklinik. Aber wie du schon schreibst: Ich denke, jeder macht seine ganz subjektiven Erfahrungen.
    Liebe Grüße, Iris

  5. Kathrein sagt:

    Hallo, ich lese Deinen Blog schon seit einiger Zeit und bin sehr beeindruckt von Dir!
    Ich bin zwar selber nicht betroffen, aber ich arbeite in der Hämatologie als Studienassistentin. Ich denke, an einer Uniklinik bist Du vom know-how her am besten aufgehoben. Dort werden auch die meisten Studien gemacht und die Ärzte haben aufgrund der hohen Patientenzahlen viel Erfahrung. Auch hier weiß man natürlich im Voraus nicht, an welchen Arzt man gerät und wie die Chemie ist. Außerdem sollten Unikliniken den Vorteil haben, dass alle Untersuchungen in einer Klinik gemacht werden können.
    Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir alles Glück der Welt!

  6. Chaoskatze sagt:

    Vielen Dank für eure Erfahrungen! Und natürlich auch ein herzliches Willkommen an alle, die hier das erste Mal schreiben! 🙂

  7. Klein oder groß- Qualität lässt sich daran vermutlich nicht festmachen. Idioten gibt es überall. Ebenso wie gute Leute. Ich hab schon alles erlebt. Pannen in großen, wie kleinen Häusern. Kleine Lichtblicke in kleinen wie großen Kliniken. Zur Chemo hatte ich das Glück, eine putzige, kleine Provinz- Praxis zu erwischen, die fast ein zweites Zuhause wurde.
    Gute Neurochirurgie ist in ganz kleinen Kliniken wohl eher selten. Da hat man fast keine Wahl, oder?

  8. Funtastik sagt:

    Hi, bin 2 mal operiert (2001 und 2011) worden in Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Das Haus Hat eine neurochirurgiesche Station. Ich hatte Glück: nach 10 Jahren hatte wieder meinen damaligen Arzt getroffen, der mich auch operiert hat und darf ihm meine Bilder (CD mit zwieschenzeitlichen MRT) zusenden.Die Terminen hält man, Wartezeiten sind in Ordnung. Das Personal ist aufmerksam. Würde noch mal hingehen )))

  9. AP sagt:

    Hallo, hatte vor 4,5 Jahren (2009) eine OP in Erlangen – Neurochirurgie durch Prof. Buchfelder (anaplastischer Astro °III). Sehr kompetenter Herr, dazu größtenteils super Assistenzärzte, gute Ausstattung – kurzum: ich bin immer noch sehr zufrieden. Lag nach der OP 8 volle Tage auf Intensiv (der einzige mit vollem Bewusstsein ;-)). Das Pflegepersonal war sehr rührig und jederzeit Herr bzw. Frau der Lage! RESPEKT!
    Wartezeit ist i.O. MRT – Termine werden bei der Nachsorge in der Strahlenklinik gleich wieder ausgemacht, Strahlenklink und Neurochirurgie liegen auch in unmittelbarer Nähe zu dem gleichen Parkhaus…

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